Zwischen 10% und 20% aller Europäer und Amerikaner leiden an der gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD). Bei dieser Erkrankung fließt durch eine Fehlfunktion des Ösophagussphinkters Mageninhalt zurück in die Speiseröhre. Eine effektive Möglichkeit zur Diagnose von GERD ist die 24-Stunden-pH-Metrie im unteren Teil des Ösophagus.
Um im Zweifelsfall auch nicht-sauren Reflux zu erkennen, reicht eine reine pH-Messung jedoch nicht aus. Hier wird zusätzlich das Impedanz-Monitoring angewandt, das durch die Prüfung der elektrischen Leitfähigkeit auch Aufschluss über das Vorkommen nicht-saurer Flüssigkeiten in der Speiseröhre gibt.
Wie funktioniert das Monitoringsystem für pH und Impedanz?
Bei der 24-Stunden-pH-Metrie wird in einem ambulanten Eingriff eine Sonde mit Hilfe eines Katheters durch die Nase bis in die untere Speiseröhre geschoben. Sonde und Katheter verbleiben 24 Stunden in ihrer Position, während der Patient seinem gewohnten Alltag nachgeht. Dabei wird kontinuierlich der pH-Wert im Ösophagus gemessen und kabellos an einen Rekorder gesendet, den der Patient bei sich trägt.
Gleichzeitig zur pH-Metrie erfolgt mit einem dafür ausgelegten Monitoringsystem auch die Impedanz-Messung. Dabei messen Elektroden an verschiedenen Stellen des Katheters die elektrische Leitfähigkeit des Speiseröhreninhaltes, wodurch festgestellt wird, ob nicht-saure Flüssigkeit in den Ösophagus zurückläuft. Dies ist etwa bei Patienten der Fall, die Protonenpumpeninhibitoren (PPI) gegen Sodbrennen nehmen, die zwar die Säureausschüttung hemmen, jedoch nicht den Reflux verhindern.
Im Anschluss an den Messzeitraum entfernt der Arzt die Sonde und wertet die Daten auf dem Rekorder aus. Befindet sich der pH-Wert zum Beispiel über einen gewissen Zeitraum im stark sauren Bereich, liegt eine gastroösophageale Refluxkrankheit vor.
Wann wird eine pH-Metrie mit Impedanz-Messung angewandt?
Das pH- und Impedanz-Monitoring wird für die Diagnose der Refluxkrankheit genutzt. Besonders hilfreich ist es bei Verdacht auf die nicht-erosive Refluxkrankheit (NERD), bei der keine Veränderungen der Schleimhaut an der Speiseröhre vorliegen. Aus diesem Grund kann NERD nicht endoskopisch nachgewiesen werden. In diesem Fall gibt das 24-stündige pH-Monitoring Aufschluss über eine mögliche Erkrankung des Ösophagus.
Was wird für die Messung benötigt?
Ein Impedanz-pH Monitoring System besteht aus einem Katheter, einem Datenrekorder und einer Datenanalyse-Software. Der Katheter ist dabei im Idealfall flexibel genug, um für den Patienten nicht unangenehm zu sein und ihn in seinem Alltag nicht zu behindern. Die Sonde am Ende des Schlauches überträgt kabellos alle Werte an den kleinen Rekorder, den der Patient während der Messung mit sich führt.
Die Software für die Auswertung sollte so aufgebaut sein, dass der Facharzt die Daten so einfach und schnell wie möglich auswerten kann, um eine zuverlässige Diagnose zu stellen. Ein zentralisiertes Patientenmanagement auf einer Plattform ist durch eine übersichtliche Anzeige der Messwerte und viele Möglichkeiten für die individuelle Anpassung optimal für die Datenanalyse geeignet. Mit praktischen Tools der Software wie der Auto-Analyse lässt sich dabei zusätzlich Zeit bei der Auswertung der Daten sparen.
Fazit: pH-Metrie-Impedanz-Messung für die frühzeitige GERD-Diagnose
Wird bei einem Patienten die Refluxkrankheit vermutet, sollte dies schnellstmöglich diagnostisch abgeklärt werden. Je früher das Stadium der Erkrankung, desto höher sind die Chancen auf eine erfolgreiche Therapie. Mit der 24-Stunden-pH-Messung wird, im Gegensatz zur herkömmlichen Endoskopie, bereits vor dem Auftreten von Schäden an der Speiseröhre erkannt, ob ein pathologischer Reflux vorliegt.
Noch eindeutigere Ergebnisse liefert die zusätzliche Impedanz-Messung zur Klärung von nicht-saurem Reflux. Durch diese Möglichkeiten zur frühzeitigen Diagnose bieten sich für den Patienten bessere Heilungschancen und mögliche spätere Komplikationen in Folge der Refluxkrankheit können verhindert werden.